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Tragikomödie
Regie: Alexander Payne
Land: USA 2023
Länge: 133 Min.
FSK: 12 Jahre
Darsteller: Paul Giamatti, Joy Randolph, Dominic Sessa
Kurz vor Weihnachten im Jahre 1970 beginnt die Geschichte, an einer kleinen Internatsschule im amerikanischen Nordosten. Hier fristet der Lehrer Paul Hunham ein eher karges Dasein, wird weder von seinen Kollegen und schon gar nicht von seinen Schülern mit allzu viel Respekt behandelt. Was zum einen daran liegt, dass er ein eher bärbeißiger Lehrer ist, der sich gerne über die Unfähigkeit seiner Eleven lustig macht.
Bald ist Weihnachten und dieses Jahr fällt es Hunham zu, in der Schule zu bleiben, um die sogenannten Holdovers zu betreuen, Schüler, die über die Feiertage nicht zu ihren Eltern können – oder deren Eltern lieber ihre Ruhe haben, statt sich mit ihrem Nachwuchs herumzuschlagen. Einer dieser Holdovers ist Angus, eigentlich ein guter Schüler, der aber seine Arroganz noch etwas zu offensiv vor sich herträgt, um zu verstehen, was er mit seinen Qualitäten erreichen könnte.
Ein paar Wendungen später sind alle Holdover-Schüler bis auf Angus verschwunden, allein die Haushälterin Mary Lamb leistet dem Lehrer-Schüler-Duo Gesellschaft beim wenig weihnachtlichen Essen. Und bringt die Truppe bald auf den Weg, denn Angus hat den Wunsch geäußert, ein paar Tage im nicht zu fernen Boston zu verbringen, eine Exkursion, die Hunham als schulische Aktivität betrachten kann und der er deswegen zustimmt.
Immer wieder deutet der Film jedoch einen größeren Rahmen an, lässt den Lehrer von den Kriegen der alten Griechen berichten, spielt auf den damals gerade währenden Vietnamkrieg an, der die amerikanische Gesellschaft zu zerreißen drohte, arm und reich, schwarz und weiß trennte und schlägt den Bogen zu den Konflikten der Gegenwart. Ganz unterschiedlich laufen die Konflikte ab, aber doch ähnlich, die Fehler der Vergangenheit wiederholend. Ob es aus diesem ewigen Kreislauf einen Ausweg geben kann ist die Frage, die unter der Oberfläche des Filmes mitschwingt.
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Dokumentarfilm
Regie: Anna Hints
Land: Estland, Frankreich, Island
Länge: 89 Min
In einer Hütte tief im schneebedeckten Wald treffen sich Frauen aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten zum gemeinsamen Saunieren. Mit den Hüllen fallen Tabus. Sanfte Stimmen flüstern unausgesprochene Ängste und leidvolle Erkenntnisse in das schützende Dunkel der dampferfüllten Sauna. Aufgefangen vom leisen Zuhören ihrer Gefährtinnen berichten die Frauen von ersten Liebschaften, aber auch von sexuellen Übergriffen und unerträglichen Geburtsschmerzen. Dieses transformative Ritual begleitet Filmemacherin Anna Hints in SMOKE SAUNA SISTERHOOD. Der in seiner Intimität fast mystische Dokumentarfilm zeigt Frauen nicht, wie sie sind, sondern in ihrem Werden, erzählt von jenen Veränderungen, die sich in das Leben und den Körper einer Frau einschreiben. Dank tiefer Empathie und Menschlichkeit gelingt ein ungeschönter und dennoch immer extrem fokussierter Blick ins Innere der Rauchsaunen – einer Tradition, die von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt wurde.
Mit authentischer Stimme verwebt der Film weibliche Schmerz- und Lebenserfahrung mit einer Schutzschicht aus Materialien der Natur: Holz, Hitze und Birkenzweige sind die Koordinaten in diesem archaisch-zauberhaften Film, der genießerisch dabei zuschaut, wie Gemeinschaft entstehen kann, solange nur ein gemeinsamer Raum zur Verfügung steht. SMOKE SAUNA SISTERHOOD erinnert in seiner Optik an klassische Vermeer- oder Rembrandt-Gemälde und macht die heilende Wirkung femininer Solidarität spürbar. Auf dem Sundance Film Festival wurde Anna Hints mit dem Preis für die Beste Regie in der Reihe „World Cinema Documentary“ ausgezeichnet.
(Neue Visionen)
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